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Unser Gehör

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Wie funktioniert Hören?

Themen auf dieser Seite:

Wie entsteht ein Geräusch?

Ein Geräusch entsteht durch in Schwingung gesetzte Luft. Luftteilchen übertragen hierbei die abgegebene Energie der so genannten Schall-Quelle kreisförmig in den Raum. An harten, glatten Wänden wird diese, als Schall bezeichnete Energie in den Raum zurückgeworfen. Dies wird als Reflexion bezeichnet. Trifft die Schallwelle auf einen schwingfähigen Körper beginnt dieser zu schwingen. Die Schall-Energie wird somit an diesen übertragen. Unser Trommelfell ist so ein schwingfähiger Körper und sehr empfänglich für die im Raum befindliche Schall-Energie. Es schwingt mit der ankommenden Frequenz. Ein hohes Pfeifen hat beispielsweise eine hohe Frequenz, was bedeutet, dass die Luftteilchen und daraufhin das Trommelfell schneller schwingen.

Wie funktioniert Richtungshören?

Unsere Ohrmuschel verändert ankommenden Schall je nach dem aus welcher Richtung dieser kommt minimal bevor er das Trommelfell erreicht. Hierdurch ist es uns möglich die Richtung einer Schallquelle auf 3 Grad genau zu orten. Diese speziellen Klangcharakteristiken sind für jeden Menschen einzigartig und werden im Laufe der Entwicklung erlernt. Für technische Systeme ist es somit nicht möglich diese fehlerfrei zu replizieren. Mit Hilfe moderner Messsysteme ist es möglich diese individuelle, als Offene-Ohr-Verstärkung bezeichnete, Wahrnehmung auszumessen und bei der Einstellung digitaler Hörsysteme zu berücksichtigen.

bis auf

genau

lokalisieren wir Schallquellen im Raum

zurück

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Wie hören wir unterschiedliche Tonhöhen?

Im Innenohr nehmen feine Härchen die Schwingungen in der Flüssigkeit auf. Die so genannte Hörschnecke ist so aufgebaut, dass sie an verschiedenen Stellen, verschiedene Frequenzen besonders gut aufnehmen kann. So schwingen die Härchen im vorderen Teil der Schnecke besonders gut bei hohen Frequenzen, wodurch wir hier die hohen Töne wahrnehmen. Tiefe Töne hingegen geben ihre Energie erst im hinteren Teil der Schnecke ab. Dieses, als Ortstheorie bezeichnete Phänomen, entsteht durch die unterschiedliche Dicke der Membran, auf der die Härchen platziert sind. Hier kommt es zur Anregung der Struktur mit der Eigenfrequenz, was dazu führt, dass jeder Frequenz ein genau definierter Ort in der Hörschnecke zugeordnet werden kann. Die mechanische Bewegung wird dabei in elektro-chemische Signale umgewandelt und über das zentrale Nervensystem ins Gehirn weitergeleitet.

Wieso bin ich Lautstärke empfindlich?

Im Innenohr gibt es noch eine weitere Struktur mit Haar-Sinneszellen. Diese nehmen den herrschenden Druck auf die Struktur wahr und reagieren verstärkend auf leise, bzw. reduzierend auf laute Geräusche. Diese Struktur kann man sich wie einen automatischen Türöffner vorstellen. Berührt man die Tür sehr leicht zieht er die Tür weiter auf. Schlägt man die Tür mit viel Energie auf, bremst er den Stoß ab, damit die Tür nicht beschädigt wird. Diese Struktur ist allerdings, anders als bei einer Tür, nicht ersetzbar. Sie unterliegt der Abnutzung, wie alles in unserem Körper und wird am stärksten belastet, wenn wir nach einem langen Tag zur Entspannung auch noch laut Musik hören. Ist diese Struktur beschädigt, sind uns laute Töne schnell unangenehm. Dass wir Leises auch schlechter wahrnehmen, fällt selten als Erstes auf. Sollte Ihnen eine dieser Gegebenheiten auffallen, ist es höchste Zeit Ihr Gehör zu schützen, da von jetzt an auch die Strukturen geschädigt werden, die direkt zur Schall-Aufnahme benötigt werden. Sind diese einmal beschädigt gibt es kein Zurück und es ist Ihnen nicht mehr möglich in diesem Bereich zu hören. Dann hilft auch kein lauteres Sprechen mehr!

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Wie interpretiert das Gehirn die Signale vom Ohr?

Die bio-chemische Weiterleitung und Verarbeitung

Beim Aufnehmen der Töne durch die Haarsinneszellen im Innenohr werden Lautstärke und Tonhöhen neu codiert. Die Tonhöhe durch einen bestimmten Nervenstrang in dem nur diese Frequenz weitergeleitet wird und die Lautstärke anhand der Anzahl an Impulsen pro Zeit. Ein lauter, hoher Ton erzeugt also viele Impulse im Nerv für hohe Töne. Viele Strukturen des zentralen Nervensystems arbeiten bereits mit diesen Signalen, so dass eine Vorverarbeitung stattfindet. Hierzu zählt zum Beispiel das selektive Hören, welches wir nicht aktiv beeinflussen können.

Die Filterfunktion unseres Gehörs nutzt sich ab

Ein konstantes Rauschen des Beamer im Konferenzraum oder ein Surren des Kühlschranks blenden wir nach kurzer Zeit und mit etwas Ablenkung aus. Ändert sich etwas oder werden wir auf das Geräusch aufmerksam gemacht hören wir es plötzlich wieder. Kennt jeder? Nein! Menschen mit unversorgtem Hörverlust verlieren diese Fähigkeit. Wird Ihr Hörverlust dann nach längerer Zeit ausgeglichen, hören sie zunächst jedes Geräusch und müssen das Ausblenden erst wieder lernen, um komfortabel zu hören.

Gibt es einen Ausweg?

Moderne Hörsysteme bieten Funktionen, die solche Signale vorselektieren, um zu unterstützen. Training ist aber immer notwendig und ohnehin sinnvoll, um jung und fit zu bleiben. Im Gehirn angelangt wird das Signal mit bekannten Mustern verglichen und so eingestuft. Auch hier gilt wieder: Gewöhnung oder eben auch Entwöhnung entscheiden wie wir einen Ton wahrnehmen.

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